Als Symbol für Wachstum, Stärke und Beständigkeit wurden und werden Bäume zur Erinnerung und als lebendes Denkmal gepflanzt. Auch an das 900-jährige Jubiläum von Kirche und Ort Zwischenahn wird im Ufergarten bald mit einer Anpflanzung erinnert.
Der wohl bekannteste Baum dieser Art in der Gemeinde ist die Friedenseiche, die vor über 150 Jahren auf dem Marktplatz gepflanzt wurde. Am 6. Mai 1871 berichteten die „Nachrichten für Stadt und Land“ ausführlich über das Ereignis, das „unter reger Beteiligung der hiesigen Gemeinde“ mit Gesangsdarbietungen und „geselligem Beisammensein“ begangen wurde und das „an das für Deutschland so glorreiche Ende des größten Krieges, den je die Welt gesehen“ erinnern sollte.
Anlässlich des gewonnenen Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) und zum Gedenken an den folgenden Frieden wurden die sogenannten Friedenseichen vielfach in Deutschland gepflanzt. Da eine Baumpflanzung schnell und preiswert war, waren die Friedenseichen meist die ersten Denkmäler für den Deutsch-Französischen Krieg. Sie zeugen vom wachsenden Nationalgefühl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das mit der Reichsgründung einen ersten Höhepunkt fand. Zu dieser Zeit hatten das Eichenlaub und die „Deutsche Eiche“ längst Einzug in die deutsche Symbolsprache gehalten.
Jährlich am oder um den 2. September herum wurde in diesem Geist auch in Zwischenahn mit dem Sedantag des Sieges über Frankreich gedacht, gestaltet unter anderem mit Fackelzügen und Gesang.
Ergänzt wurde das Denkmal für den Deutsch-Französischen Krieg auf dem Marktplatz im Jahr 1887 um durch Ketten verbundene Säulen, die die Namen der Gefallenen aus den Kriegen von 1866 und 1870/71 trugen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, vermutlich Anfang der 1950er Jahre, erhielten diese im „Heldenhain“ einen neuen Standort.
Verschiedentlich wurde das Jahr der Pflanzung der Friedenseiche auf dem Marktplatz mit 1897 angegeben. Hier handelt es sich um eine Verwechslung mit einer zweiten, heute nicht mehr vorhandenen Eiche, die anlässlich des 100. Geburtstags von Kaiser Wilhelm I. gepflanzt wurde. Sie befand sich an der Kreuzung Mühlenstraße/Lange Straße. Der Platz wurde im Folgenden „Kaiser-Wilhelm-Platz“ genannt.
Bildnachweis:
Gemeindearchiv Bad Zwischenahn, v. a. Bestand von Oven
Archiv Günter Marken
Sammlung Klaus Harms, Klein Garnholt
Quellennachweis:
Nachrichten für Stadt und Land vom 06.05.1871 und 01.11.1887 (Archiv Günter Marken)
Wikipedia, Artikel „Friedenseiche“