Badevergnügen

Eine Retrospektive Zwischenahns in Text & Bildern – 

Badevergnügen

Mit dem traditionellen Anschwimmen begann am 27. April um 9 Uhr die diesjährige Saison im Zwischenahner Badepark. Die großzügige Freibadanlage, die am 30. Mai 1980 eingeweiht und 1982 sogar mit einem Architektenpreis ausgezeichnet wurde, ist in der gesamten Region sehr beliebt.

Aber auch zuvor zog es Einheimische und Auswärtige zum Badevergnügen unter freiem Himmel in den Kurort – an die Badestellen des Zwischenahner Meeres. Auf einem touristischen Ortsplan aus den 1960er Jahren sind vier Badestellen verzeichnet: neben den heute noch vorhandenen Naturbädern in Rostrup (DLRG), in Dreibergen und dem Strandbad noch eine vierte am östlichen Ufer (Höhe heutiges Jagdhaus Eiden).

Vor der Eröffnung einer vom Meer unabhängigen Alternative im Ort erfreute sich das Strandbad in den vergangenen Jahrzehnten besonderer Beliebtheit und wurde entsprechend frequentiert. So manche Zwischenahnerin und mancher Zwischenahner wird sich an die ersten Schwimmversuche im Meer erinnern, ungeachtet der damals schon vorhandenen Schwankungen in der Gewässerqualität.


Aber der Reihe nach:

Die ersten Badehäuser am Südufer des Zwischenahner Meeres, nach Geschlechtern getrennt, gab es bereits vor 1900. Sie bestanden aus Holz und wurden jeweils während der Badesaison aufgebaut. Die Errichtung des Vorgängerbaus des Strandbades wurde 1910 beschlossen.

Dieser befand sich gegenüber des Bergfrieds des Freilichtmuseums etwa dort, wo sich heute der Bootsverleih befindet. Zur Anlage gehörte auch ein Sprungturm. 1936 wurde dieser Bau bei einem Brand zerstört, so dass die Überlegungen zu einem etwas weiter östlich gelegenen Neubau beschleunigt wurden. In der Zwischenzeit konnten die Badegäste das vom Brand verschont gebliebene Bootshaus zum Umkleiden nutzen. Nach dem Richtfest im Juli 1938 wurde die neue Badeanstalt am 11. Juni 1939 eingeweiht, zur damaligen Zeit unter Hissen der Hakenkreuzflagge.

Insbesondere seit der Nachkriegszeit bot das Strandbad mit dem großzügigen Liegebereich, einem Sprungturm und einer Rutsche garantierten Badespaß. Mit dem Bau des Strandcafés im Jahr 1950 passte auch das gastronomische Angebot.

Nach der Eröffnung des Badeparks wurde und wird das Strandbad weiterhin als Badestelle genutzt, wenn auch in geringerem Umfang. Mit dem aufgewerteten Kurpark und neuen attraktiven Spielmöglichkeiten gibt es jetzt weitere Anziehungspunkte. So wurde der Janosch-Spielplatz im Frühjahr 2023 eröffnet.

Bildnachweis:

Gemeindearchiv Bad Zwischenahn, insbesondere Bestand von Oven und Nachlass Bernhard Meyer
Archiv Günter Marken (Postkarten um 1935 und 1959)

 

Quellennachweis:

Nachrichten für Stadt und Land vom 06.05.1895 und 14.05.1910
Oldenburger Nachrichten für Stadt und Land vom 02.06.1936
(alle aus Archiv Günter Marken)

Share by: