Reha-Klinik

Eine Retrospektive Zwischenahns in Text & Bildern –

Reha-Klinik


Kur, Kneipp und Moor – Themen, die Bad Zwischenahn seit dem 19. Jahrhundert bewegen, mit den verschiedensten Akteuren der Gemeinde und aus der Privatwirtschaft. Heute ist die Reha-Klinik das Zentrum des Gesundheitswesens in der Gemeinde. Ihre Keimzelle wurde mit der Einrichtung des Kurbadehauses in der ehemaligen Villa Koopmann am Ufer des Zwischenahner Meeres geschaffen.




Im Jahr 1955 erwarb die Gemeinde ein etwa zwei Hektar großes Areal im Kurpark, das die Villen Koopmann und Bertram („Traum am See“) umfasste. Anfang 1956 wurde dann die Kurbetriebsgesellschaft als Trägerin für die geplanten Kurbadeeinrichtungen gegründet, zunächst unter Beteiligung des Apothekers Hans Quintus-Winther. Dieser war bereits zuvor mit Herbert Schröder im Bereich Kuranwendungen an der Bahnhofstraße tätig gewesen. Mitte 1956 konnte der Betrieb in den Behandlungsräumen im Erdgeschoss der Koopmann-Villa aufgenommen werden. Im Obergeschoss und in der Bertram-Villa befanden sich die Gästezimmer.



Drei Jahre später wurde die Gemeinde alleinige Gesellschafterin der Kurbetriebsgesellschaft. Karl Benke, bis dahin bei der Gemeinde als Sachbearbeiter für die Kurverwaltung zuständig, übernahm die Gesamtleitung der Gesellschaft. Der Titel „Kurdirektor“ wurde Benke 1963 verliehen, für eine verbesserte Außenwirkung des Zwischenahner Moorheilbades und gleichzeitig als Anerkennung für seinen außerordentlichen Einsatz (Ehrenbürgerschaft der Gemeinde 1988). 1964 erfolgte die staatliche Anerkennung Bad Zwischenahns als Moorheilbad.


Zu dem Zeitpunkt, als Benke die Kurbetriebsgesellschaft übernahm, plante man bereits die Weiterentwicklung der Kureinrichtungen. Es kamen zwei Erweiterungsbauten rechts und links der Villa Koopmann hinzu, auf der linken Seite ein Bau mit Behandlungsmöglichkeiten für Hydrotherapie und auf der rechten Seite der Moorbadetrakt. Die Grundsteinlegung erfolgte im Juli 1960, während die Gemeinde zeitgleich die Wandelhalle zur weiteren Entwicklung Bad Zwischenahns als Kurort errichtete. Beide Bauten wurden am 24. Juni 1961 öffentlich eingeweiht.



  • Rückblickend in kurzen Abständen erfolgte in den Folgejahren der weitere Ausbau der Kureinrichtungen:

     

    1969:  Einweihung der Rheumaklinik mit einem 50- und einem 100-Bettenhauses. Für diese Erweiterung musste die Villa Bertram weichen (1968).

    1974:  Bau des markanten Turms (anstelle der Villa Koopmann)

    1975:  Erweiterung der Rheumaklinik durch 170 zusätzliche Betten

    1983:  Ein weiterer Neubau zur Unterbringung der Badeverwaltung, Massagen, Elektrotherapie und Physikalische Therapie

    1992:  „Haus E“ mit weiteren 42 Patientenzimmern

    

    Besondere Erwähnung soll der Bau des Wellenbades finden, das 1977 mit eigenem Café eingeweiht wurde. Das Bad machte das Reha-Zentrum auch als Freizeiteinrichtung beliebt. In den letzten Jahren wurde das Wellenbad saniert und im Frühjahr 2024 wiedereröffnet. Dabei wurde der ursprüngliche Charme erhalten.

    Das Reha-Zentrum am Meer hat sich beständig weiterentwickelt und vergrößert. In jüngerer Vergangenheit ist ein Neubau für die Onkologische Rehabilitation und das Ambulante Reha-Zentrum entstanden (2020), Bad Zwischenahn wurde als Kneippkurort prädikatisiert (2022) und mit einem Parkhaus das Angebot an Parkflächen erweitert (2023). Mit der Neurologischen Rehabilitation ist derzeit eine weitere Indikationserweiterung im Bau. Entstanden ist ein Gesundheitszentrum, in dem mehr als 12.000 Patienten jährlich stationär oder ambulant behandelt werden. Die Einrichtung hat damit auch als Arbeitgeber in Bad Zwischenahn eine große Bedeutung.



    Bildnachweis:

    Gemeindearchiv Bad Zwischenahn, Bestand von Oven

    Gemeindearchiv Bad Zwischenahn, Bestand D. Würfel

    Archiv Günter Marken
     

    Quellennachweis:

    NWZ, Der Ammerländer, Ausgaben vom 19.07.1956, 28.05.1959, 13.07.1960, 22.06.1961, 06.03.1963, 28.03.2023 (Günter Marken)

    https://www.rehazentrum-am-meer.de/klinikportraet



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